Hannes Steinert


Hannes Steinert hat sich den klassischen Gattungen der Kunst verschrieben, wie dem Stillleben und der Landschaftsdarstellung. Dabei bewegen sich die Bildelemente auf verschiedenen Ebenen der Abstraktion und changieren zwischen realer und informeller Darstellung. Dabei zieht sich die auffällig unruhige Linie einer Handschrift gleich durch alle seine Werke, gleich welchen Mediums.

Im Werkprozess reduziert Hannes Steinert sein Motiv zunächst auf seine Form, indem er die Binnenstrukturen, Mehransichtigkeit, das Verhalten eines Objekts bzw. einer Landschaft im Licht und die sichtbare Farbgebung ausblendet. Selbst die Verortung in einen Raum reduziert er zu Andeutungen. Zurück bleiben in seinen floralen Stillleben Umrisslinien von Blumen, Vasen, Schalen, Obst, Tischkanten und Fensterbänken.

Seine Landschaften dagegen verlieren selbst die Umrisslinien und setzen sich aus geschwungenen, breiten Farbspuren, größeren, wolkenähnlichen Formationen und einem monotonen Hintergrund zusammen. Dabei hat die Farbe eine ebenso spannungsgeladene Wirkung wie die unruhigen Linien, die in breiten Mäandern über die Leinwand fließen.

Durch diese Arbeitsweise erreicht Hannes Steinert einen besonders reizvollen Punkt zwischen Realität, Vision und Abstraktion. Eine Sommerlandschaft etwa zeichnet Hannes Steinert gerne im Winter, auf diese Art wird jede Linie tatsächlich aus der Vorstellungskraft des Künstlers geführt.

Die künstlerische Ausbildung von Hannes Steinert prägte seinen Stil zweifellos. Diese lehrte ihn, leere Partien im Bild zu vermeiden. So scheint es, als wolle Hannes Steinert entstandene Leerräume in der Bildfläche durch eine einzige Linie überwinden. Auch schwingt eine traditionelle, strenge Auffassung des Bildaufbaus in seinen Werken mit, doch setzt sich sein freies Kunstverständnis auch in den klassischen Motiven wie dem Stillleben durch.